Legende verloren – Der Podcast über die vergessenen Geschichten des deutschen und internationalen Fr

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Legende verloren, der Podcast über die meistvergessene oder auch ignorierte Geschichte des deutschen und internationalen Fußballs der Frauen.

Music.

Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Legende verloren.

Und nach der letzten Feature-Folge sind wir wieder bei einem Interview.

Beim letzten Feature haben wir über Medien geredet und unter anderem über die Zeitung 1 zu 0 Sportzeitung für den Damenfußball. und auf der Suche nach Spuren zu eben jener Zeitung bin ich eben auch zu Regina Senkler gekommen.

Und dann saß ich da bei ihr im Wohnzimmer und dann musste ich ein Interview machen, weil Regina als ehemalige Aktive im Landesverband Hessen und Spielerin von Oberst Schiel und und und so dermaßen viele spannende Sachen zu erzählen hatte.

Naja, wir mussten das aufnehmen.

Deswegen, manchmal ist die Akustik so ein bisschen, naja, da lag ein Handy auf dem Tisch. Ich hoffe aber, man kann die Folge trotzdem schön anhören und ja, dann viel Spaß.

Music.

Wir sind wieder bei einem Interview und heute sitze ich mal wieder in einem Wohnzimmer. Das kennt ihr schon von dem Interview mit Monika Koch-Emsermann.

Und zwar bei Regina Senkler. Hallo Regina. Hallo.

Das Interview ist gerade sehr spontan. Wir sitzen hier gerade mit Ordnern und historischen Zeitungen am Küchentisch.

Und Regina, du hast früher bei Oberst Schiele gespielt, was ja auch eine legendäre Mannschaft in Frankfurt ist.

Aber fangen wir doch erstmal an.

Wie kam es so zum Fußball? Wie hat das mit dir und dem Fußball begonnen?

Oh, mit mir in dem Fußball hat es an einem Sonntagnachmittag begonnen.

Wir saßen beim Mittagessen und da kam meine Cousine und die Torfrau war also plötzlich mit Blinddarmentzündung ins Krankenhaus gekommen.

Und dann hat sie gefragt, wir brauchen unbedingt jemand, kannst du vielleicht mal ins Tor gehen?

Also zu dieser Zeit hatte ich noch nicht Fußball gespielt, außer früher mit den Jungs. Und da bin ich dann mitgefahren, VfL Freiendietz, ungefähr zehn Kilometer von meinem Heimatort in Rheinland-Pfalz entfernt.

Und ich war bei meinen Eltern zu Besuch. Ja, und innerhalb von fünf Stunden hatte ich meinen ersten Vertrag.

Welchem Jahr war das? Das war 1972.

Ja, also ich war ja dann schon in Frankfurt an der Schule und mein Mann hat mich dann immer gefahren.

Es gab dann anschließend Schnitzel und Bier und ich glaube, ich habe da ein oder zwei Jahre habe ich das gemacht. Zwar nicht jedes Spiel, weil ich zu der Zeit auch noch aktiv Volleyball gespielt habe.

So fing das an, ja. Und später, als ich zu Oberst Schiel gekommen bin, das war auch Zufall, nach dem Volleyballtraining hat mich da die Gudrun Krämer-Müller, die hatte Basketballtraining gesehen, wie ich da so ein bisschen rumgekickt habe. Du musst zu uns zum Fußball kommen.

Dann bin ich da mal zum Training hin und ja.

So begann die große Karriere. Das heißt, dein erster Verein war dann Dietz? Ja, Freien Dietz.

Und dann bist du aber nach zwei Jahren zu Oberst G gewechselt, weil du eh schon in Frankfurt gewohnt hast.

Aber es war damals mehr Freundschaftsspiele auch. Also das war noch gar keine richtige Liga.

Die durften ab und zu mitspielen. Wir haben ja den Fußballverband, weil das war direkt an der Grenze.

In Rheinland-Pfalz gab es das damals überhaupt noch nicht.

Ah, okay. Das heißt, in Rheinland-Pfalz gab es so gut wie keine...

Ja, das kam erst später dann, ich glaube mit Wörstadt und so, die fing ja dann auch relativ früh an.

Ja, okay. Das heißt, du bist eher durch Zufall wieder vom Fußball angefixt worden, nachdem du als Kind auch mal gespielt hast und geplant war es eigentlich nicht.

Nein, also ich war auch in der Olympia-Verfolgungsgruppe damals München für Volleyball und da habe ich also ganz, ganz viel trainieren müssen auch.

Aber das hat dann zum Schluss, also habe ich das aufgegeben, weil ich muss dann immer nach Hannover zum Training, zu den Lehrgängen.

Naja, und dann habe ich ja das auch mit dem Fußball gefunden und war auch gerade die Zeit, da habe ich geheiratet. Ja, da gab es dann auch noch andere Beschäftigungen.

Okay. Und genau, Oberst Schiel ist ja in den ersten zehn Jahren, so nachdem der DFB den Frauenfußball bei sich zugelassen hat, so der größte Verein in Frankfurt eigentlich, ne?

Ja, also es war schon so, dass Oberst Schiel und der FSV war auch da.

Und das war natürlich auch immer...

Die große Rivalität. Ja, das war so wie Frankfurt-Offenbach ungefähr.

Ja, also dann waren noch in Offenbach, die hatten ja auch relativ früh eine Mannschaft, die Rosenhöhe oder wie? Genau, da wo die Monika stattführend war.

Da wo die Monika angefangen hat.

Und da gab es drei Ligen, drei Kreisligen. Und da war immer Oberst Scheele, Frankfurt-Offenbach Erster.

Und wir haben dann so eine Bezirksmeisterschaft ausgespielt.

Und das war halt total langweilig.

Und danach wurde ja beim Hessischen Fußballverband jemand gesucht, der quasi als Referentin arbeitete. Das habe ich ja damals gemacht.

Das hast du auch schon 1974 oder 1975 genommen, oder? Das habe ich 1977 oder 1976 genommen.

Ich habe das auch immer nicht so genau im Kopf mit den Zahlen.

Aber das kann man ja auch ein Stück nachgucken.

Und von da an gab es dann auch Hessenmeisterschaften. Der Hessenmeister hat ja an der Deutschen Meisterschaft teilgenommen. Und das hast du im Prinzip so ein Stück weit im hessischen Fußballverband dann mit aufgebaut.

Jetzt ist Oberst Schiel ja so ein bisschen besonders, wenn man sich die Fußballvereine anguckt.

Kannst du ein, zwei Sätze dazu sagen, was das Besondere an Oberst Schiel war?

Also das Besondere war, dass wir als Frauenfußballabteilung einem Schützenverein angehört haben.

Und das kam eigentlich daher, dass die Familie Solz, Wolfgang Solz war damals auch Spieler bei der Eintracht, beziehungsweise, ja, das war glaube ich so das Ende der Karriere und dann gab es noch zwei Brüder und die waren in dem Schützenverein und da wurde dann so ab und zu immer mal so ein bisschen gekickt, ja.

Die Männer und dann kamen ein paar Frauen dazu und irgendwann ist dann dieser Verein entstanden.

Also diese Frauenfußball-, Damenfußballabteilung ist das ja damals noch, ne.

Und die hat sich diesem Schützenverein angeschlossen.

Also ganz kurios. Wir sind dann auch immer natürlich gefragt, wann war es, Oberst Schied?

Das war halt wirklich ein Oberst.

Und danach war der Bananen-Bandverein. Und danach, ja.

Es war zwar eigentlich ziemlich strikt getrennt. Wir haben mit den Schützen wenig zu tun gehabt.

Nur wenn es dann ums Geld ging und die Frauen hatten ein bisschen was eingespielt, da kamen die, haben dann schon auch mal nachgefragt.

Gerade bei der Deutschen Meisterschaft.

Dann erzähl doch mal von den ersten großen Turnieren, wo du mit dabei warst. Wie fing es an bei dir?

Ja, das fing eigentlich schon damit an, dass wir ja die Punktrunden immer gespielt haben.

Aber größere internationale Turniere haben wir zu der Zeit nicht gehabt.

Wir haben Freundschaft gehabt mit einer Mannschaft aus dem Elsass.

Das ist dann auch durch die Familie Solz, glaube ich, entstanden.

Dann sind wir da hingefahren, haben da ein paar Tage bei denen gewohnt und haben gespielt, dann kamen die zu uns, haben sich furchtbar geschüttelt, als sie den ersten Äppler getrunken haben.

Aber das blieb dann auch über so eine ganze Zeit bestehen. Und dieser Verein, da war ich auch später dann mit der Fußballmannschaft vom FSH, mit dieser Fossilienelf, sind wir auch dahin gefallen, haben später an diesen Turnieren noch teilgenommen.

Über die Fossilienelf reden wir nachher nochmal, weil die interessiert mich natürlich sehr, weil sie einen schönen Namen hat.

Aber das heißt, ihr wart eher nicht so viel unterwegs wie zum Beispiel der FSV Frankfurt, den haben wir ja auch schon gehört, sondern ihr hattet diese eine Freundschaft mit dem Team aus dem Elsass.

Aber wenn du so im Nachhinein schaust, ihr wart ja jetzt auch kein schlechtes Team.

War das vielleicht ein Faktor, warum ihr auch so ein bisschen nochmal Input von außen hattet und so ein bisschen eine Herausforderung, die nicht ganz üblich war, dass das euch geholfen hat beim Spielen?

Oder war das vor allen Dingen der Austausch und das nette Beisammensein?

Nein, das war einfach ganz locker eigentlich.

Also da ging es wirklich nur um Freundschaftsspiele.

Warum wart ihr dann besser an der als der Rest zwischenzeitlich?

Ja, wir haben ja trainiert auch und haben die Runde gespielt.

Und dass wir damals Hessenmeister geworden sind, ja, das haben wir uns hart erkämpft. Das war ja auch, wir waren ja auch 74, 75, 76 auch schon Hessenmeister.

Haben auch schon an deutschen Meisterschaften teilgenommen.

Also die 70er und 80er wart ihr schon anfangs relativ dominant.

Ja, bis der Verein hat sich ja dann leider 1980 aufgelöst.

Achso 1980, weil ich habe gerade 1990 im Kopf gehabt. 1980 sind dann einige Spielerinnen zum FSV.

Dann sind die richtig gut geworden.

Okay, das heißt, du warst bei Oberst Schiel und ihr habt 74, 76 und 77 in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft gestanden.

Dann warst du ja im Prinzip bei der ersten Deutschen Meisterschaft dabei, weil die gab es ja erst ab 64, 70, oder? Ja, also das fing da gerade an.

Wie war das für dich?

Das war schon toll. Das war schon sehr besonders, weil wenig Frauen ja zu der Zeit Fußball gespielt haben.

Wie soll ich das sagen? Meine Familie fand das immer gut.

Meine Eltern, mein Vater und meine Mutter, die sind mitgefahren.

Mit dem Flugzeug sind wir in der Rendsburg geflogen.

Da kamen die nach Frankfurt.

Das war schon eine schöne Zeit.

Und ja, Gott, so etwas Besonderes hat man sich da jetzt nicht unbedingt gesehen.

Aber es war halt schon so eine Randsportart, das muss man schon sagen.

Und ich habe ganz früh, ich war Lehrerin, ganz früh in der Schule angefangen mit Mädchenfußball.

Die Frauen, die sind heute auch schon im gesetzten Alter, die freuen sich dann immer noch, wenn man sich sieht, so, oh, das ist noch damals.

Das war auch schon da ein bisschen was Besonderes. Oder wenn ich mit den Jungs losgefahren bin zu Stadtmeisterschaften, wo ist dann euer Trainer? Arme Trainerin.

Das war dann auch besonders. Wann hast du denn trainiert noch nebenbei?

Das war in der Schule. Ach so, als Lehrerin.

Ja, ich hatte dann immer Schulmeinschaften, da gab es Stadtmeisterschaften in Frankfurt.

Und wenn wir weitergekommen sind, dann war der Endkampf in Grünberg.

Da waren wir auch einige Male dann. Ah, okay. Das war gut.

Und die Jungs, die waren schon auch sehr stolz, dass sie dann jemanden hatten, der da um die Deutsche Meisterschaft gespielt hat. Ja, ja.

Wir haben da so einen Ort mal vor dir liegen. Da bin ich so ein bisschen neugierig, weil da hast du so ein paar Bilder und ein paar Highlights. Ja.

Ihr wart nämlich unter anderem im Fernsehen.

Ja, also diese Deutsche Meisterschaft oder das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft, wir sind ja dann leider nur Vizemeister geworden.

Welches? Jetzt 1977? 1977.

Das gegen Bergisch Gladbach? Genau, da waren wir im Endspiel. Mit Beverly Ranger?

Ja, die Beverly hat sich dann auch verletzt. Ich glaube, die hat im zweiten Spiel dann nur ganz kurz gespielt.

Aber Bergisch Gladbach war damals die Übermannschaft.

Die waren wahnsinnig gut und wir haben uns da auch wenig ausgerechnet, haben aber dann in Bergisch Gladbach 0-0 gespielt.

Und zu Hause haben wir 1-0 verloren.

Und ich habe den Ball der Ingrid Gebauer ans Bein geschossen, anstatt den seitlich wegzukicken.

Und da träume ich heute immer noch von, von diesem furchtbaren Fehler.

Ja, aber das war insgesamt, das war wirklich ein Ereignis.

Die kamen, von meinem Mann kommt aus dem Probigsberg, die kamen alle angefangen mit dem Bus, um da zuzugucken. Und ja, dann hatten wir die zwei Fernsehauftritte bei Joachim Kohlenkampf und bei...

Und jetzt musst du für so junge Hüpfer wie mich nochmal erzählen, wer das war und was das war.

Das waren halt so damals die Größen im deutschen Fernsehen, als Quizmaster oder wie man sagt.

Die eine Sendung hieß Einer wird gewinnen? Einer wird gewinnen, EWG, das war die Sendung vom hessischen Rundfunk, ist die damals gedreht worden.

Und hier, ich war auch im Fuchsberger, gab es da schon das zweite Programm.

Ich glaube, das lief dann immer im Zweiten.

Pleggi Fuchsberger war auch ein ganz bekannter. Der hat auch Sportstudio moderiert.

Und da seid ihr eingeladen worden, weil ihr da im Finale gespielt habt?

Ja, gegen Bergisch Gladbach haben wir da auch so ein Ratespiel gemacht.

Das heißt, das war dann im Prinzip Sportfeld in die Sendung reinholen.

Ja, das waren die beiden Mannschaften.

Jetzt haben wir kurz über das Finale 1977 gesprochen. Du hast da auch erzählt, wie viele Zuschauer hattet ihr da? Ja, in Bergstadtbach, da waren das an die 10.000 und bei uns waren es dann auch vier.

Du hast eine Überschrift erwähnt, wo ich mir gerade dachte, da muss ich mal gucken, ob ich die in den Archiven finde.

Welche meinst du? Bau neben der Eintracht die Schatzzuschauenden.

Das müsste ich mal nachschauen hier, aber irgendwo ist das hier abgeheftet.

Genau, das klang nämlich sehr, sehr lustig. So viel zum Thema.

Ihr hattet dann 4000 Zuschauer bei eurer deutschen Meisterschaft.

Und dann haben sie direkt Angst bekommen, dass die Leute nicht mehr zum Männerfußball gehen.

Jetzt waren wir schon Ende der 70er. Ihr wart 1977 sehr erfolgreich.

Ihr wart in der deutschen Meisterschaft.

Aber der Verein hat drei Jahre später geschlossen. Wie kam es?

Das kam eigentlich dadurch, dass damals unser Trainer aufgehört hat, der Ferdi Stang.

Der hatte ja einen großen Steinmetzbetrieb. Der hat dann aufgehört und dann kamen innerhalb von kürzester Zeit zwei, drei neue Trainer und dann war das erledigt.

Hat nicht mehr funktioniert. Also dieser Verein, der hat glaube ich dann schon, es gab es dann schon noch irgendwie zwei Jahre oder so, aber wir sind dann da alle weggegangen.

Weil es in der Struktur dann nur geklappt hat. Aber ich meine, offiziell hat sich das aufgelöst.

Die sind dann irgendwie zur Union, Niederrat.

Also die haben sich dann so ein bisschen verteilt.

Gut, dann bist du zum FSV Frankfurt gewechselt. Also ich bin zum FSV 1980 gewechselt.

Wie alt warst du da? Da war ich 32. Moment, ich muss gerade überlegen. 31.

Das heißt, du warst schon eher eine von den älteren Spielerinnen, oder?

Wie war das für dich, dann den Verein zu wechseln?

Schwierig. Also es war eigentlich so, dass ich, ich wollte nie zum FSV, weil das war immer noch so ein Feindbild.

Und da habe ich gedacht, naja, kannst du eigentlich auch aufhören.

Und hat mein Mann gesagt, Sagt er, du wirst tot unglücklich, wenn du nicht mehr Fußball spielst. Guter Mann.

Und ja, dann war ich, also ich hatte Kontakte zur Spielvereinigung Oberrad oder Oberrad 05 hießen die, da war der Herr Dünwald, ganz engagierter Mann für Frauenfußball.

Und auch, da könntest du ja da noch ein bisschen spielen.

Naja, und die anderen, die dann zum FSV gegangen sind, die haben gesagt, Regina, du musst da mitgehen, was wir dann noch erreichen können und so.

Und das war dann im Endeffekt auch wirklich eine gute Entscheidung.

Da sind wirklich von Oberstdienst gute Frauen hingegangen. Und da kam die Bärbel Wohlleben, hat dann noch gespielt.

Und da haben wir wirklich eine gute Mannschaft auch gehabt.

Das war dann auch die Zeit, wo ihr dann unter anderem 1982 in die Niederlande gefahren seid zum Beispiel. Delft. Ja.

Wie war das?

Das war eine super tolle Fahrt. Der Busfahrer wusste zwar nicht so genau, wo Delft ist, weil wir sind dann über Brüssel, nicht Brüssel, sondern über Belgien gefahren und sind dann morgens um 4 Uhr angekommen und hatten dann um 8 Uhr unser erstes Spiel.

Aber das ging alles. Wir haben ja damals den Pokal gewonnen.

Ich glaube, wir haben 1-1-0 gewonnen, sonst alles unentschieden gespielt. Die Abwehr verstärkt.

Abends haben wir gesungen, schwarz-blau sind unsere Farben, weil wir überall hier die Fußball- und Oberschenkeln abgezeichnet haben von der Abwehrarbeit.

Und du hast ja auch Abwehr gespielt. Oder Vorstopper habt ihr es damals gemacht.

Ja, also ich habe da in der Abwehr gespielt. Aber das war es.

Ich meine, wenn wir da unterwegs waren, da konnte eigentlich kommen, was wollte. Wir haben immer unseren Spaß gehabt.

Und jetzt, wenn ich so drüber nachdenke, Du warst verheiratet, du hattest einen Job, du hast Fußball gespielt und dann wart ihr noch unterwegs.

Und dann warst du noch als Funktionärin beim Hessischen Fußballverband.

Hattest du noch Privatleben? Ja, also schon. Und ich habe ja dann auch, 1978 ist unser Sohn geboren.

Ich habe aber diese Referentienstelle beim Hessischen Fußballverband, die habe ich, ich glaube 1980 oder so, aufgegeben.

Das heißt, da hast du nicht mehr alles parallel gemacht. Nee, also ich war dann eigentlich so ganz zufrieden, dass das so angestoßen wurde.

Wir hatten ja dann auch eine Hessenauswahl gegründet.

Und ich habe dann eigentlich lieber in der Hessenauswahl gespielt, als die Spielerin für die Hessenauswahl ausgesucht.

Also ich war dann zu der Zeit auch immer noch so mehr Spielerin.

Und ich muss sagen, diese ersten Jahre, die waren einfach auch...

Teilweise so frustrierend und so hart, was man sich von den Männern da alles gefallen lassen musste.

Ich hatte da einfach irgendwann auch keinen Bock mehr.

Also im Verband? Ja, also das war teilweise, also heute wäre das Hashtag Hessischer Fußballverband oder so. Ja.

Aber auf der anderen Seite hast du das ja trotzdem alles auf die Beine gestellt.

Ja, das war einfach wichtig. Man musste so einen Zwischenweg finden.

Ich habe dann in dem im Interview, habe ich auch gesagt, Faust in der Tasche, aber ja, es musste ja vorangehen und man musste einfach dann viel zurückstecken.

Und die Monika war halt so, ja, hau drauf.

Und da war noch eine Spielerin aus Offenbach, die Annelie Hauptvogel, die hat dann auch immer, dann habe ich mir gedacht, komm, langsam, vorsichtig, so.

Also Diplomatie war gefragt, ja. Und ich hatte halt auch so ein bisschen durch meinen Beruf auch so ein bisschen Standing, muss ich Also ich sage jetzt mal, die haben dann nachher den Hessen-Schullebnis.

Aber als ich damals ausgewählt wurde, mich vorstellen musste beim Herrn Andres, da musste mein Mann mitkommen.

Wie bitte? Ja, bringen Sie bitte Ihren Mann mit. Ich muss den mal fragen, ob der damit einverstanden ist. Was? Und da ist mein Mann mit reingegangen.

Und da hat er ihn tatsächlich gefragt und der hat nur geguckt.

Hat mit dem Kopf geschüttelt und ist rausgegangen.

Ja, aber das war ja zu der Zeit.

Kurz davor musste man ja, glaube ich, noch fragen, ob man arbeiten gehen darf.

Das ist ja noch gar nicht so lange her. Ja, ich weiß nicht genau, wann das war, aber das war so 60er oder so. Nee, das war Anfang der 70er. Oh je.

Naja, war gut, dass er dann entsprechend darauf reagiert hat.

Also weil er das immer unterstützt.

Sonst wäre das auch gar nicht gegangen.

Aber es klingt sehr schön. Und dann warst du in den Niederlanden.

Mit Kind oder ohne Kind? Nein, nein, nein. Auch ohne Kind.

Das heißt, da musste sich dein Mann erholen. Das hat geklappt.

Also die haben, ich weiß jetzt gar nicht, die waren ja dann auch in Prag.

Ich war dann auch noch mal mit in Brüssel.

Beim FSV, das war eigentlich jedes Jahr irgendwie so eine Fahrt.

Alle habe ich da nicht mitgemacht, weil das musste ich auch mal sehen.

Ich konnte ja dann auch nur in Ferien.

Und damals für Brasilien habe ich tatsächlich von meinem Rektor Sonderurlaub gekriegt.

Aber du hast ihn gekriegt und konntest mit nach Brasilien. Und ich habe da noch nicht mal nachgefragt.

Das heißt, der hat dich da einfach unterstützt? Wir haben im Lehrerzimmer so gesessen und dann habe ich gesagt, ach, ja, meine Mädels, die fahren ja nach Brasilien und ich kann da leider gar nicht mit.

Und dann ist eine Kollegin hingegangen und hat gesagt, das müssen wir sehen, dass die Regina da mitkommt. Wir übernehmen die Stunden, wir machen das.

Dann musste ich aber einen offiziellen Antrag stellen beim staatlichen Schulamt.

Dann habe ich in dem nächsten Halbjahr zwei Stunden mehr Unterricht gemacht und der ist dann mit mir hingefahren.

Innerhalb von zwei Stunden war das geklärt. Das würde wahrscheinlich heute auch nicht mehr gehen.

Du hattest wirklich auch einfach manchmal eine gute Umgebung. Ja, das war toll.

Also ich habe mich damals auch so gefreut. Und ich meine, gut, ich habe in der Schule auch wirklich viel gemacht, so was Sport angeht.

Also alle möglichen, nicht nur Fußball, sondern auch viele andere Dinge da bewegt.

Und das wurde dann auch irgendwo, manchmal wird sowas ja auch honoriert, selten, aber... Ja, das stimmt.

Und dann warst du mit in Brasilien. Da war ich mit in Brasilien, ja. Erzähl mehr. Ja, wie fing es an? Wie fing es an, ja.

Also wir sind dann gelandet in Rio de Janeiro im Hotel Gloria.

Und keiner wusste so recht, wo wir herkommen, wo wir da schlafen sollten, wohnen sollten.

Und das war ja organisiert hier von irgendeiner Gruppe hier aus Offenbach.

Und ja, dann haben wir dann erstmal da gesessen und die Monika hat das dann für uns gemanagt. Dann haben wir da zwei Tage im Hotel Gloria gewohnt.

Und das war ja zu dieser Zeit, ich weiß gar nicht, wie das heute ist, aber wir sind ja immer nur mit Polizeischutz rausgegangen.

Wir durften also überhaupt nicht alleine da unterwegs sein.

Und dann sind wir mit dem Bus nach Capo Frio.

Und dann haben wir da das Turnier gewonnen.

Im knügelnden Herzen. Du hattest erzählt, es gab eine Situation, wo ihr alle auf eurem Gepäck sitzen geblieben seid. Was war das?

Wir sind dann auch in Capo Frio angekommen. Und dann sollten wir irgendwo in so einer Turnhalle oder Jugendherberge oder was das war untergebracht werden.

Und da hat die Monika gesagt, nein, wir haben hier ein Hotel gebucht.

Und wir bleiben so lange hier sitzen und keiner rührt sich vom Koffer, bis da jetzt mal einer kommt und uns einweist.

Hat gedauert und gedauert und dann hatten wir plötzlich in so einem kleinen Hotel, die hatten Apartments und da haben wir dann, die nur für zwei gedacht waren, haben wir die Matratzen auseinandergelegt und haben dann da zu viert geschlafen und das war dann wunderbar.

Also wir hatten da Frühstück, ansonsten mussten wir uns da selbst versorgen, hatten einen kleinen Pool, einen schönen Betonplatz zum Training.

Oh Gott, wie viele Verletzungen gab es da? Es gab eigentlich keine Verletzungen in dem Sinn, sondern es gab nur Sonnenbrandverletzungen und so Herpes, Lippenherpes von der Sonne.

Oh Gott. Ja. Ja, Monika hatte erzählt, ihr habt da auch spätabends gespielt, ne?

Also ihr habt da echt auch dann so 22 Uhr teilweise gespielt, ne? Ja, wir haben aber auch mittags um 12 gespielt. Ja? Mhm.

Also wenn dich das nochmal interessiert, ich habe da so ein kleines Tagebuch von jedem Tag von mir.

Brasilien. Auf jeden Fall, das kann ich dann nachher mal ein paar Sachen fotografieren und dann können wir das dazu vielleicht auch geschwärzt.

Ich habe da so die Mannschaftsaufstellung von den Spielen, hatte ich mir da aufgeschrieben.

Ich muss mal gucken, wo ich das habe. Okay, das heißt, du hast auch wirklich sehr viel mitgeschrieben, einfach weil das was für dich Besonderes war oder weil das so dein Ding war, dass du alles mitschreibst? Nein, nein, das war halt schon besonders.

Also da war jeder Tag irgendwie so wie so ein kleines Abenteuer und das war auch, ich habe dann auch Auch oft so ein bisschen, ja, mein Sohn, der war da sechs.

Also der ist da sieben geworden. Der ist Gott sei Dank noch nicht in die Schule gegangen.

Und mein Mann, der war Schulleiter. Der musste sich dann auch um alles kümmern.

Da habe ich manchmal auch ein bisschen Schlechtes gewissen.

Aber auf der anderen Seite, so was erlebt man nur einmal.

Und das habe ich auch wirklich genossen. Also heute fliegen die ja pausenlos in aller Welt rum. Aber für uns war das damals was ganz Besonderes.

Das heißt, für dich war Brasilien auf jeden Fall auch eine Heimat?

Ja, und was also auch da noch besonders war, eine Schülerin von mir, die ich in den Sportunterricht hatte, die war da auch mit.

Als Spielerin? Ja. Beim FSV? Wer war das? Die Rieke Kuckuck.

Ach ja, die kennt man ja. Mein Mann war Klassenlehrer von ihr und bei mir hatte sie Sport.

Ja, die Rieke war ja auch eine herausragende Spielerin. Die kam ja später auch in die Nationalmannschaft.

Stimmt, das war so die erste Nationalspielerin, die der FSV hatte, oder? Ja, ich glaube, da war noch die Gabi König.

Ingrid Zimmermann? Die waren, glaube ich, so gleich.

Ja? Okay, müsste ich ja im Zweifel nochmal nachgucken. Aber okay, das war natürlich ein spannendes Verhältnis dann zwischen euch.

Gab es ein Spiel, wo du am meisten sagst, das ist dir in Erinnerung geblieben, weil es irgendwie Spaß gemacht hat oder Katastrophe war?

Von Brasilien oder insgesamt? Von Brasilien, erst mal.

Ja, also das war, nee, also was Besonderes.

An dem Abendspiel kann ich mich noch erinnern, dass wir uns alle aufstellen mussten, so in eine Reihe.

Da kam einer mit so einer riesengroßen Spritz und hat uns dann mit so Mücken, Anti-Mücken von oben bis unten abgesprüht.

Das war wahrscheinlich auch notwendig. Jaja, dass man aber dann die ersten Viertelstunde keine Luft mehr gekriegt hat.

Aber das war halt die Spiele, das war, wie soll ich sagen, man hat dann immer gehört, dass die Leute aufgehört haben zu arbeiten, es hat da gehämmert, da gehämmert, noch einmal war Ruhe und dann kamen die mit den Trommeln und dann haben die das Spiel angeguckt und dann sind die wieder weggegangen zu ihrer Arbeit. Die haben am Bus auf uns gewartet.

Das heißt, ihr hattet da auch so wahrscheinlich noch nicht ganz gewöhnte Situationen für euch?

Ja, das war schon und die Kinder, die haben dann Die kamen dann auch, wir haben dann auch alles, was wir hatten, verschenkt.

Also an Trikots, Klamotten, Fußballschuhen und alles, weil die haben dann schon auch gebettelt.

Und was da auch für mich wirklich ein Erlebnis war, was ich überhaupt noch nicht kannte, als wir da mal rausgegangen sind, wie viele Leute da auf der Straße da schon gelebt haben, auch Kinder. da.

Und wir hatten einmal, haben wir denen bei McDonald's Essen gekauft.

Und dann haben die jeden Tag vor dem Hotel da gestanden.

Und dann kam die Polizei und hat die abgeholt. Und wir haben natürlich Mordsrüffel gekriegt.

Aber da habe ich auch lange so dran gedacht, ja.

Also auch einfach ein prägendes Erlebnis für dich, weil du es nicht kanntest.

Ich meine, es ist ja so heute auch bei uns, dass aber 1980 oder 85 Da war das irgendwie noch nicht so, dass so viele Menschen auf der Straße gelebt haben, oder?

Ich bin 89 geboren. Ich meine jetzt nur so, aus meiner Erinnerung, aus meinem Verständnis, das war doch selten.

Okay, das heißt, es war eine faszinierende Fahrt im Sinne von den Erfahrungen, die alle gesammelt haben.

Die waren jetzt nicht unbedingt alle positiv, sondern haben auch natürlich einen Eindruck hinterlassen, der dann auf anderen Ebenen als der sportlichen auch irgendwie den Horizont dabei erweitert hat.

Ja, wir haben ja dann auch so Verhaltensmaßregeln gekriegt.

Niemals auf der Straße irgendwo Essen kaufen oder ein Eis. Mario Pfeiffer.

Wir sind dann mit der Taxi mal da hingefahren und die sollte auf uns warten und die isst ein Eis und drei Minuten später ging die Taxi wieder zurück und die hing dann schon im Kopf.

Das waren so Erlebnisse.

Und damals hatte man noch kein Internet und wusste vorher nicht, wie das funktioniert.

Wir haben, ich glaube, ich habe zweimal in dieser ganzen Zeit zu Hause angerufen.

Man musste sich dann in so einem Häuschen anstellen und dann musste man sich ja da zurückrufen lassen und ja, das war schon anders.

Was wusstest du vorher über Brasilien, bevor du hingefahren bist?

Also gut, mit der brasilianischen Nationalmannschaft der Männer hat man sich ja zu der Zeit auch immer schon beschäftigt.

Oh, stimmt, ja. Ja, die waren ja da immer schon gut.

Aber dass die Frauen da auch da schon so gut waren, da haben ja auch Mannschaften gespielt, da hätte man nie gedacht, Suriname, eine Nationalmannschaft, ja.

Hättest du vorher nicht gewusst ihr wart drei Wochen in Brasilien knapp so genau, dann seid ihr wieder zurückgekommen großer Empfang am Flughafen mit unserem Riesenpokal, der sehr große Pokal und am Flughafen haben wir einen von den Winkelhock-Brüdern den Rennfahrer, Formel 1 Rennfahrer getroffen, und der hatte gesagt, er würde Ich würde auch gerne nochmal so einen Riesenpokal gewinnen und der ist leider kurz danach tödlich verbrannt. Scheiße.

Da habe ich auch noch zwei Fotos, wie wir da, wir haben dann überall, wo wir waren, die Koffer hingestellt und haben dann so Fußballtennis gespielt.

Dann hat er uns da gesehen, dann kam er gleich.

Das heißt, es war schon eine kleine Sensation damals. Ja, auch als wir dann hier angekommen sind, da waren ja auch in Zeitungen überall Bilder und so.

War das dein letztes internationales Turnier als Spielerin?

Also ich sag jetzt mal so als Spielerin in der ersten Mannschaft ja, aber wir sind dann später mit den anderen Mannschaften auch nochmal irgendwo hingefahren zum Beispiel Bergisch Gladbach da gab es immer ein Ü30 da sind wir auch immer hingefahren und haben da gezeltet für über zwei, drei Tage.

Ja, und dann auch sind wir nach Frankreich dann noch mit der Mannschaft.

Aber wir sind auch in Vogelsberg gefahren und haben da auch Fußball gespielt und haben da übernachtet.

Das war zwar nicht international, aber schön.

Ja, das war wahrscheinlich deine nette Zeit, nette Menschen.

Du bist dann vom FSV aber auch irgendwann weggewechselt. Ja, ich habe 1999, war das, da habe ich aufgehört.

Da war ich ja auch gerade alt genug. Da war ich 50, da habe ich aufgehört, Fußball zu spielen. Wahnsinn.

Und du hast aber trotzdem weitergemacht mit Fußball ja das kam also da habe ich in der Schule so ein Mädchenfußball in Schule und Verein so und da haben damals auch noch FSV aber auch in Bornheim SG Bornheim mitgemacht und haben halt auch AGs gegründet und zu dieser Zeit war die Hochzeit von Birgit Prinz, Renate Lingor, Sandra Smisek, die Luise Hansen.

Und die sind in die Schulen und haben Mädchenfußball-AGs übernommen.

Ach so, in den 90ern dann.

Ja, also das war Ende der 90er, 2002.

Ja. Also das war so um 2000 fing das an.

Also die Birgit Prinz, die hat sich zwar auch da bei Emma schon so ein bisschen zurückhaltend, aber Aber da war noch die Melanie Soja.

Also ganz viele Spielerinnen, die sind in die Schule und haben so ein Fußball-AG geleitet.

Ganz groß die Steffi Jones.

Die ist zu jedem Turnier gekommen, hat dann die Pokale überreicht.

Also das war diese Zeit für die Kinder, für die Mädchen ein Traum.

Das war eine Nationalspielerin zum Anfassen.

Und dann irgendwann, ich bin ja dann auch immer zum Zugucken gegangen, gegangen. Und dann sagt die Monika, wir wollen eine Marne auch mit.

Erste FFC Frankfurt. Unter einer Bedingung. Du musst noch mal mit mir Fußball spielen.

Habe ich gesagt, Monika, wie soll das gehen? Du kannst hier in der vierten Mannschaft spielen.

Ich spiele die Marlene Wissing. Da spiele ich ab und zu. Da kannst du ohne weiteres mithalten. Naja, bin ich zum Training.

Und es hat gestimmt. Ich habe dann da Libro gespielt. Hatte dann, am Anfang haben sie noch alle sie zu mir gesagt. Hatte dann Dann die Küken da um mich rum.

Und auch so zwei, drei Ältere. Und das waren nochmal zwei wunderschöne Jahre. Wann war das?

Das war 2001.

2001 hast du dann nochmal angefangen beim FFC zu spielen.

Aber warst du dann vorher schon beim FFC? Oder hast du einfach 1999 am FSV Frankfurt deine Karriere beendet?

Ja, und dann musste ich nochmal einen neuen Spielerpass beantragen.

Den habe ich 2001 meinen Spielerpass beantragt und dann haben die vom hessischen Fußballverband gedacht, dann wäre das Geburtsdatum falsch eingetragen.

Die haben gedacht 94 anstatt 49.

Nee, dabei hast du einfach mit über 50 wieder einen neuen Spielerrennenpass beantragt.

Wann hast du deine Fossilienmannschaft gegründet? Oh, das weiß ich jetzt gar nicht mehr genau. Das müsste ich nochmal nachgucken.

Also vielleicht zur Erklärung, die Fossilienmannschaft, da hast du dir einfach ehemalige Spielerinnen geschnappt und hast gesagt, wir haben Bock zum Fußballspielen.

Ja, das war dann so erstmal so die dritte Mannschaft beim FSV.

Wir hatten ja dann drei Mannschaften und dann haben sich so die Älteren so ein bisschen zusammengetan.

Und dann habe ich ein bisschen Reklame gemacht. Da kam dann die Uli Ranke, die Erwin Bellersheim, die waren inzwischen in Braunheim.

Die kamen dann zurück und ich weiß gar nicht, wo die dann auf einmal alle herkamen.

Und dann hatten wir also diese, ja, haben wir dann diese Vorsilienelf gehabt. Ach doch, 96.

Also das war, ich würde sagen, so 94 fing das an.

Da habe ich das Training gemacht und ich habe Mittelstürmerin gespielt, damit ich endlich auch mal nach vorne kam.

Heißt, knallhart ausgenutzt sind die Trainerinnenpositionen. Position.

Ich habe ja dann auch parallel, also ich habe ja dann immer weiter Fußball gespielt und war ja auch Co-Trainerin bei der Monika.

Ich weiß nicht, ob sie das erzählt hat, bei der Monika Kuhrem, sondern in der ersten Mannschaft. Nee, da haben wir heute nicht drüber gesprochen.

Ich habe ja dann auch meinen Trainerschein gemacht, damals bei Gero Bisanz, beim Nationalmannschaftstrainer in Hennep.

Und war dann Also auch in der Zeit 89, 90, 91, 92 Co-Trainerin.

Und da waren halt diese Erfolge in Berlin.

Da könnte ich auch stundenlang von erzählen. Die Erfolge in Berlin war dann das DFB-Pokalfinale.

Das erste DFB-Pokalfinale war das 91?

Nee, das war 89.

84 war das schon, glaube ich. Ja, das war früher.

Okay, dann habe ich das durcheinander geschmissen. 1989 haben wir verloren gegen Siegen. Hatten wir eine ganz junge Mannschaft.

Und dann haben wir 90, ich glaube 91 mussten wir aussetzen. Und 92 haben wir einmal gegen Siegen, einmal gegen Bayern München.

Da war die Andrea Heinrich noch mit dabei.

Da habe ich nämlich Bilder von. Mit der habe ich nämlich vor sieben Jahren, das ist mittlerweile her, auch gesprochen.

Das heißt, da warst du auch Co-Trainerin. Das heißt, du warst Spielertrainerin bei der dritten Mannschaft irgendwann ab Anfang der 90er, hast aber die erste auch noch mittrainiert und hast dann deinen Fußballlehrer...

Ja, das war dann ein bisschen früher.

Also das war 89, 90, 91, 92 war das. Dann fing das an mit dieser...

Wir hatten ja immer schon die dritte Mannschaft. Da war der Vater von der Birgit Prinz, der war damals auch Trainer. Der Stefan, ne? Der Stefan, genau.

Und dann, ja gut, wir haben ja auch nicht so viel trainiert.

Wir haben uns ein bisschen warm gemacht und dann haben wir gespielt. Weil es Spaß macht. Ja.

Es war wirklich reiner Spaß.

Okay, aber dann hast du gesagt, über die DFB-Pokalfinale könntest du auch Sachen erzählen. Dann mach. Ja.

Was war dein Lieblingspokalfinale?

Ach, das kann ich jetzt nicht so sagen. Also ich weiß noch, 89, als ich da das erste Mal dabei war, da war ich dann euphorisch und dachte, boah, die Monika hat abends gesagt, wir verlieren ganz furchtbar, bereite dich schon drauf vor.

Gegen sie, wir haben so eine junge Mannschaft, das wird nichts.

Boah, das ist billig. Aber genau so war es.

Vor allen Dingen war das ja das Siegen mit Martina Frost-Hecklenburg und Silvia Neid damals. Ja, das war... Und hattet ihr damals die Jungen schon hochgeholt?

Oder die Birgit kam erst später hoch, ne?

Die war da noch nicht. Da waren die Polmannsfillinge. Ja, genau, die Polmannsfillinge, ja.

Ich weiß jetzt gar nicht, die Andrea Heinrich. Doch, ich glaube, die... Die Andrea Heinrich war dann auf jeden Fall mit dabei.

Mit der Andrea hatte ich auch Fotos, das weiß ich noch genau.

Und ja, also da war die gar nicht König. Ja. Da hatten wir die amerikanische Torfrau, die Mary Harvey, Und dann auch die Katja Kraus, das waren alles junge Mädels da noch.

Und das hat dann schon so zwei Jahre gedauert. Hat das geklappt?

Hat es geklappt. Das war einfach immer toll.

Also wenn man dann da rausgegangen ist und die Nationalhymne wollte spielen.

Also da kriege ich heute immer noch Gänsehaut, wenn ich das jetzt sehe.

Und ich fand es damals auch wirklich schön, dass die Frauen vor den Männern gespielt haben.

Wir haben uns dann umgezogen, haben geduscht und saßen dann im Innenraum.

Und haben uns dann auf so Bänken hinter einem Tor, haben wir uns das Spiel angeguckt.

Heißt ja, du hattest echte Wippplätze fürs Männervielhaben, ne?

Ja, da konntest du Kalle, Riedle, konntest du rufen, hallo.

Also das war so eng alles zusammen. Wir haben uns dann auch einen Platz geteilt.

Wenn wir Training hatten, da waren da die Männer, da waren die Frauen.

Das kann man sich heute ja alles überhaupt nicht mehr vorstellen.

Ich war dieses Jahr beim Pokalfinale und da hängt dann immer noch schön die Fahne vom FSV.

Ich bin ja FSV-Fan, aber es gibt ja leider noch die Männer.

Das ist dann aber für mich so ein Moment mit da hängt meine FSV-Fahne.

Du warst jetzt in Köln. Ich war jetzt in Köln, ja.

Ja, ich war 2018. Ich bin ja dann auch immer mit dem FSV mitgefahren und bin dann auch bei fast allen Pokalspielen vom 1.

FFC Frankfurt mitgefahren. Und man konnte damals halt, da gab es einen Kontingentkarten und dann konnte man sich anmelden.

Und auch durch meine Kontakte zur Moni war das natürlich auch.

Und auch, ich bin dann zigmal mit dem Mannschaftsbus mit ins Stadion und wieder zurück. Und das war schön.

Und die Feiern, oh.

Ja, das habe ich schon ein paar Mal gehört, dass ihr ganz gut feiern konntet. Auch beim FSV.

Jedes Jahr haben wir ja auch eine Feier gemacht. Das hieß immer die FSV-Hitparade.

Dann haben wir dann auch gesungen und getanzt.

Tina Turner. Okay. Ohne Worte.

Du hast dann ja, aber wenn du in den 90ern noch beim FSV mit dabei warst und teilweise auch Kontakte zum Braunheim bzw.

Zum FFC hattest, dann hast du ja schon noch ein paar von den Turnieren mitgenommen, die zum Beispiel bei Braunheim dann später die Pfingstturniere, die da organisiert worden sind.

Das waren ja auch teilweise mit internationalen Gästen, oder? Ja, ja.

Ach, und in Flörsheim, da gab es auch immer schon... Das hat die Monika Stab auch erwähnt. Ja, relativ früh gab es da auch immer, genau, ja, manche Sachen, die hat man einfach dann mit mir so, das stimmt, ja.

Waren da irgendwelche Turniere, also irgendein Jahr, was dir mal so besonders in Erinnerung geblieben ist, weil es besonders viel Spaß gemacht hat?

Ich habe an einem Turnier in Flörsheim noch ein ganz besonderes Andenken.

Das kann ich dir sogar nachher zeigen. Und zwar ist das ein Hufeisen mit zwei Rosen, Schmiedeeisen.

Das hängt an meiner Gartenhütte. Das habe ich damals als beste Spielerin gekriegt.

Warum ein Hufeisen mit Rosen? Ja, da muss man den Turnierdirektor fragen.

Gegen wen habt ihr da noch gespielt? Weißt du das noch? Ach nee, das weiß ich jetzt nicht. Da habe ich auch keine Unterlagen von.

Aber das war ja auch ein Herr Hochgesandt, Dieter Hochgesandt. Ja, den kennt man ja.

Der war ja Trainer beim FSV ein Jahr und dann später war er beim FFC mit involviert.

Nee, der war bei Braunheim. Bei Braunheim?

Aber der hat zwischendrin auch Mo gewechselt. Der war bei Braunheim und war auch dann mal beim FSV.

Ja, ja, genau. Und die Monika hat ihn ja abgeworben.

Kennst du das Buch von Monika Stapp?

Und die Doxon? Ja, das hat sie uns geschenkt. Das habe ich nämlich jetzt gerade auch noch mal ein bisschen gelesen.

Und ja, warum die das damals so gemacht haben, als wir Pokalsieger geworden sind in.

Ich weiß das Jahr, weiß ich auch nicht mehr so genau, ich glaube, war das 1984 oder Hessenmeister, da haben wir von Herrn Wallmann, Oberbürgermeister Frankfurts damals, haben wir ein Stich, hieß das, das war so eine Holzplatte mit so einem Kupferstich von der Bindingbrauerei mit einem Sechsspänner gekriegt.

Hast du das noch? Nee, nein. Ich habe früher für die Binding gearbeitet.

Das, also, nee, Nee, wo das hingekommen ist. Also ich habe da nur gesagt, ich bedanke mich sehr, sehr herzlich im Namen meiner Mitspielerin.

Aber wenn sie uns Sekt spendiert, hätten wir immer glücklicher.

Also ich hätte den Kopf aus Stich genommen.

Genau, das können wir ja kurz erwähnen. Wir haben heute den, Gott, jetzt bin ich datumsverwirrt. Wir haben den 11.07.

Und du gehst am Donnerstag zur Verleihung von? Vom Bundesverdienstkreuz.

Für die Monika Stab. In der Staatskanzlei.

Deswegen bist du unterwegs.

Aus Transparenzgründen, dass wir bis jetzt zusammen gesessen haben.

Gut, dann würde ich fast sagen, wir haben jetzt fast eine Stunde geredet.

Du hättest wahrscheinlich noch eine ganze Menge mehr zu erzählen.

Ja, das ist natürlich schon mal. Man hat ja wirklich viel erlebt.

Und manchmal erinnert man sich dann auch an Dinge wieder, die völlig aus dem Kopf sind.

Ich habe mich jetzt am Sonntag auch mit drei Frauen getroffen, mit der Monika Heldenbrand, mit der habe ich von Anfang an bei Opas Schiel gespielt, mit der Evelyn Bellersheim, mit der habe ich beim FSV gespielt und mit der Uli Ramge.

Die hat früher in Braunheim gespielt, also eigentlich immer, bis die dann zu uns in die Fossilienelf kam.

Wir halten auch immer noch Kontakt und wir haben uns am Sonntag auch mal wieder...

Aber wir reden eigentlich nicht mehr über Fußball.

Aber auch nicht über Krankheiten.

Aber das ist doch, also ihr habt im Prinzip, ihr habt euch über den Fußball kennen und lieben gelernt und seid auch heute noch befreundet und habt einfach sehr schöne langjährige Freundschaften. Ja, also das stimmt.

Also mit der Moni, mit der Uli war ich auch, wir waren auch öfter zusammen im Urlaub, Skilaufen, Lanzarote ist ja unser Gebiet, wo wir immer, hinfahren und ja, das ist, die Evelyn spielt jetzt auch Tennis, sie spielen ja auch jetzt seit fast 40 Jahren Tennis. Da sehen wir uns auch immer mal wieder.

Aber das ist doch schön. Es sind dann auch immer so bei so besonderen Ereignissen, wie jetzt, als damals die WM hier war, dann sieht man wieder viele, wenn so Veranstaltungen sind.

Was war denn jetzt noch mal, wo wir uns da auch... Ach so, anlässlich des Buches da, da hat mich ja die Helga, Altvater da... Genau, es geht um die 50 Jahre vor dem Fußball in Hessen, das Buch.

Ja, aber es ist doch schön, wenn ihr dann noch so ein verbindendes Element habt. Ja, klar.

Gut, dann würde ich fast sagen, ist das ein gutes Schlusswort mit etwas Schönes, Positives? Fußballfreundschaften sind schön.

Vielen lieben Dank, dass du das so spontan mit mir gemacht hast.

Ich hoffe, du kannst was mit anfangen. Ach, natürlich.

Ich freue mich immer, wenn ich solche Sachen jetzt erzählt bekomme, weil ich es ja auch einfach schön finde, dass du bereit dazu bist, das Wissen weiterzugeben und deine Geschichten und deine Erlebnisse.

Also ich finde, das ist auch wichtig, dass man auch, heute ist ja alles so dieser ganze, ja, Twitter, Facebook und es wird ja schon den Frauen so ein bisschen angelassen, dass die mehr Sachen posten und weniger sich um ihre Fußballkarriere kümmern.

War jetzt am Wochenende in der Sonders-FAZ so ein bisschen Kritik, weil sie auch, ja, nicht so besonders spielen.

Aber ich denke, die wissen schon auch, was sie wollen. Ja, vor allen Dingen müssen sie sich ja auch vermarkten. Ja.

Gut. Dann machen wir hier Schluss. Vielen lieben Dank. Gerne.

Und bis zum nächsten Mal. Ich bin bereit.

Music.